Sonntag, 13. Januar 2013

 Kolumne #10: Der Anfang vom Ende.



"#10: Ich würde Leute, die beschließen zu heiraten, schon als recht mutig oder auch wahnsinnig bezeichnen. Aber noch sehr viel wahnsinniger ist der klassische Junggesellenabschied, wie er hier gefeiert wird. Da können sich die Heiratswütigen noch einmal so richtig schön daneben benehmen und ihre Mitmenschen nerven. Hell yeah! 

Die Ehe gehört zu den Dingen, die eigentlich wider die Natur des Menschen sind. Wir sind normalerweise nicht dazu bestimmt in einer monogamen Partnerschaft zu leben, aber dennoch wagen sich viele Liebende vor den Traualtar. Die Monogamie hat sich eingependelt und funktioniert in der einen Partnerschaft gut und in der anderen eher weniger. Verliebte können bekanntlich ziemlich ätzend sein und ihren Mitmenschen gewaltig auf den Keks gehen. Überall werden wie bekloppt verliebte Blicke ausgetauscht und es wird geknutscht und gefummelt, was das Zeug hält. Nicht nur einmal habe ich (im betrunkenen Kopf) solchen Körperflüssigkeiten austauschenden Pärchen gesagt, dass sie sich doch bitte ein Zimmer nehmen sollen. Die meisten waren verdutzt und machten weiter, nahmen mich nicht ernst oder ignorierten mich gekonnt. Die Krönung dieses ganzen Wahnsinns ist der Junggesellenabschied: Betrunken torkeln Heiratswütige als Rotte durch die Stadt, versuchen ihren Schnaps an unschuldige Leute zu verjubeln und meinen dann noch mal richtig auf die Pauke hauen zu müssen. Zu erkennen sind diese Junggesellenabschiede meist an einheitlichen Shirts, die mit extrem beschissenen Sprüchen bedruckt sind oder an lächerlichen Kostümen, die nicht einmal annähernd lustig sind. Wer will denn noch einen Typen heiraten, der als Fee verkleidet im rosa Tutu betrunken durch die Gegend springt?! Ich nicht."



1 Kommentar:

  1. Ich kann dich sehr gut verstehen, auch wenn ich momentan in einer monogamen Partnerschaft lebe. Junggesellenabschiede sind einfach furchtbar - auch interessant, wieviele davon in einem Bordell enden (und mit welcher Berechtigung eigentlich? Wenn man sich nun einmal für eine monogame Partnerschaft entschieden hat, ist das Betrug, Punkt).
    Was mich interessiert ist dein Halbsatz "Wir sind normalerweise nicht dazu bestimmt in einer monogamen Partnerschaft zu leben [...]". Gibt es dafür eine wissenschaftliche Grundlage? Ich habe mich hin und wieder mit diesem Thema beschäftigt, doch da in jedem Buch/Zeitschrift/Sendung/... etwas anderes behauptet wird, würde mich interessieren, wie das eindeutig belegbar ist. :)

    Viele Grüße und ein schönes Restwochenende!

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