via Gregg Segal
Müll ist ein Thema, das uns alle betrifft und vor allem auch beschäftigen sollte. Am 28. Juli kamen hier in Münster rund 292 Liter Regen pro Quadratmeter binnen sieben Stunden vom Himmel.
Dieses immer noch unglaubliche Unwetter ist nun 2,5 Wochen her und
teilweise macht unsere sonst sehr saubere Stadt Neapel noch immer
Konkurrenz. Müllberge bzw. ganze Müllgebirge zieren die Straßenecken und
weder die Müll- noch die Sperrmüllabfuhr kommt trotz Sonderschichten
gegen dieses Chaos an. Unzählige Keller, Wohnungen und teils ganze
Häuser fielen den Wassermassen zum Opfer und zwei Menschen mussten ihr
Leben lassen. Die finanzielle Höhe der Schäden ist sehr hoch, aber viel
schlimmer ist eigentlich die Tatsache, dass Menschen persönliche Dinge
und Erinnerungen verloren haben, die mit Geld einfach nicht zu ersetzen
sind.
Vor einigen Tagen stolperte ich dann im Netz über das Projekt "7 Days Of Garbage" des Fotografen Gregg Segal
und habe mich vorher wohl noch nie von einer Fotostrecke gleichzeitig
so verstanden, ertappt und berührt gefühlt. Segal hat seine Nachbarn und
Freunde gebeten, ihren Hausmüll über sieben Tage hinweg zu sammeln und
daraus eine Art Müllteppich kreiert. Dieser wurde in eigens von ihm
inszenierten Kulissen wie einem Strand, einem Wald und dem Meer
ausgebreitet und die Verantwortlichen liegen für die Fotos mitten in
ihrem eigenen Müll. Durch diese Aktion werden uns die Ausmaße unserer
Wegwerf-Gesellschaft vor Augen geführt. Nicht nur für den Menschen,
sondern vor allem für die Natur. Ist es nicht bedenklich, dass es die
Deutschen laut der Süddeutschen Zeitung
auf 611 Kilo Müll pro Jahr bringen? Was 12 Kilo im Monat bedeuten. Pro
Kopf. Aus diesem Grund sollte man beim nächsten Einkauf vielleicht doch
lieber zum Jutebeutel statt zur Plastiktüte greifen. Hipstertum hin oder
her. Manchmal sind es schon die kleinsten Dinge, die die Welt verändern
können.
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