Dienstag, 9. September 2014

 Dockville 2014 Recap.

 | Bild 1, 2, 4, 5, 9 Sandra Olyslager // Bild 3, 6, 7, 8 Larissa Berlin |

Menschenskinder, was war das denn bitte für ein cooles Dockville-Wochenende? Die im Durchschnitt dreitägigen Nachwehen des Festivals sind schon eine Weile überwunden und unsere Augenringe wieder mit Concealer retuschierbar. Wir fühlen uns einigermaßen ausgeschlafen und sind äußerst dankbar für Dinge wie Strom und fließend warmes Wasser. Manchmal weiß man leider erst wieder nach so einem Survival-Wochenende, was man wirklich an der Zivilisation hat. Sandra und meine Wenigkeit haben aus den drei Tagen MS Dockville trotz absolutem Schietwetter (wie man in Hamburg zu sagen pflegt), das Beste gemacht und in Regencape und wetterfestem Schuhwerk zu diversen Bands und DJs das Tanzbein geschwungen. Natürlich auch,  um uns warmzuhalten. Aber da haben Bier und Gin Tonic ebenfalls ihr Übriges getan.

Freitag mittag kamen wir nach rund drei Stunden Autofahrt wohlbehalten am P+R Veddel an und stellten unsere Karre auf dem Dach des Parkhauses ab. Hier fanden wir dann auch gleich unsere Wochenendresidenz. Wir entschlossen uns aufgrund des Wetters nämlich recht spontan dazu, einfach auf der Ladefläche des Berlingos zu pennen, was definitiv die bessere Alternative zum Zelt war. Nachdem wir unser Schlafgemach bereits für die Nacht eingerichtet und das erste Bier getrunken hatten, eröffneten Jungle für uns das Dockville 2014. Einen gelungeren Start hätte es kaum geben können. Weitere musikalische Highlights waren neben Jungle an diesem Tag noch Jake Bugg, Black Lips und SOHN. Da wir an diesem Tag allerdings schon früh auf den Beinen waren (ich seit halb sechs morgens) und wir ja auch nicht mehr die Allerjüngsten sind, fielen wir schon kurz nach der atemberaubenden Show von SOHN ins Bett. Glücklich, zufrieden und bereit all die tollen Eindrücke des Tages zu verarbeiten und fit wie ein neues paar Turnschuhe in den nächsten zu starten.


Den Samstag starteten wir mit einem ausgiebigen und ziemlich nahrhaftem Frühstück: DIY Hot Dogs. Für Festivalgänger ohne Gaskocher wirklich eine gute Sache! Ketchup und Hamburgersauce können nämlich auch mal drei Tage ohne Kühlschrank, wenn man sie nicht gleich in die Sonne legt. Und da sich diese am Wochenende eh sehr rar machte, war's erst recht kein Problem. Hot Dog-Brötchen, Röstzwiebeln und Bockwürstchen dazu und ihr wollt nie wieder etwas anderes essen. Da wir weder Kosten noch Mühen scheuen, reichten wir dazu Gin Tonic. Ein perfektes Team. Wie Batman und Robin. Oder die Turtles und April. Musikalisch begannen wir den Samstag relativ spät mit Thurston Moore himself. Meiner Meinung nach hatte er viel zu wenig Publikum, aber das mag mitunter am Altersdurchschnitt von 20 und Unwissen gelegen haben. Immerhin ist der Gute der Frontmann von Sonic Youth. Dazu muss ich eigentlich nicht mehr sagen, oder? Danach begaben wir uns in den Pressebereich, um unsere Handys aufzuladen und unseren Müttern Bescheid zu geben, dass wir noch leben und es uns gut ergeht. Und um euch via Instagram auf dem Laufenden zu halten. Um 19:20 Uhr pogten wir innerlich ein wenig bei Feine Sahne Fischfilet, ehe wir uns die erste Reihe bei Warpaint sicherten. Ohne Worte! Nach den Girls aus L.A. irrten wir ein wenig übers Gelände, vergnügten uns in der Fressmeile und standen schon bald in Reihe zwei für Die Antwoord. Absolut nicht die Musik, die wir uns Daheim im stillen Kämmerlein geben, aber Yolandi und ihr Ehemann Ninja sorgen einfach für ordentlich Stimmung und haben mit ihrem Rap-Rave so ziemlich alles auseinandergenommen. Inklusive unsereins. Das absolute Kontrastprogramm bot uns dann Hundreds, womit wir den Tag standesgemäß ausklingen ließen.

Der dritte und letzte Tag begann für uns schon um 14 Uhr mit dem Poetry Slam Finale, in dem auch unser Importschlager Andy Strauß aus Münster teilnahm, aber leider nur ganz knapp den zweiten Platz belegte. Da wir ordentlich lachen mussten und bestimmt wahnsinnig viel und ausdauernd unsere Bauchmuskeln angespannt haben, konnten wir also ruhigen Gewissens wieder was mampfen ehe wir uns den Kanadier Mac DeMarco anschauten, den ich jetzt gerne heiraten würde. Whiskey und Vice Roy auf der Bühne inklusive cooler und charmanter Art und Zahnlücken-Lächeln, brachten vermutlich nicht nur mich zum Schmelzen. Das letzte Konzert, welches wir uns komplett gönnten, war das von Wild Beasts. Eine wahnsinnig tolle Show trotz oder gerade vielleicht wegen des Regens und der unbeschreiblichen Stimmung, die dort aufkam. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, bekomme ich noch immer Gänsehaut. Nachdem das Konzert zu Ende war und wir noch ein klitzekleines bisschen von Alligatoah gesehen hatten, ging uns das Wetter dann aber doch gehörig gegen den Strich und irgendwie war die Luft raus und alle Bands, die wir sehen wollten, waren gesehen und deswegen traten wir gegen 20:30 Uhr die Heimreise an. Wie auch in den vergangenen zwei Jahren war das MS Dockville eine Reise wert und ich bin mir sicher, dass wir uns dort im kommenden Jahr in aller Frischer wiedersehen werden, oh ja!




1 Kommentar:

  1. Einfach tolle Impressionen, da will man doch echt dabeigewesen sein :)
    Vielleicht gefallen dir meine Septemberklänge?

    Liebe Grüße,
    Sandra ♥
    owlspassion.blogspot.de

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